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Urlaub am Meer. Das klingt doch nach einem sehr verlockenden Plan. Und….das läßt sich machen. Und zwar bei uns im Hotel Villa Meererbusch. Genauer: an der Ilvericher Altrheinschlinge.
Wie soll das denn gehen? Denn den Kurztripp ans Meer meine ich hier nicht. (Wenngleich das auch eine äußerst attraktive Perspektive ist!). Die Niederlande sind zwar nicht mehr weit, und von uns aus ist die Fahrt zur Küste, etwa nach Scheveningen, in etwa drei Autostunden durchaus zu bewältigen. Es geht vielmehr um eine uralte Landschaft: die Ilvericher Altrheinschlinge. Wo ist denn das?
Unser „Meer“ ist ein Moor
In diesem Ausflugstipp geht es um das „Meer“, das letztlich auch der Stadt Meerbusch ihren Namen gab. Das Wort „Meer“ leitet sich aus dem niederrheinischen „Mar“ oder „Mer“ ab. Es bezeichnet ein Feuchtgebiet, das sich ursprünglich aus einem Nebenarm des Rheins entwickelt hat. Vor etwa 11.000 Jahren, nach der letzten Eiszeit, verwandelte sich der Rhein in einen Fluss mit vielen Mäanderschlingen. Und eine dieser vielen Schlingen wurde vor etwa 7.000 Jahren zu einem Nebenarm, der dann zunehmend verlandete. Und vor etwa 3.000 Jahren wurde die Landschaft zu einem Niedermoor. Besonders schön ist diese Landschaft an der „Ilvericher Altrheinschlinge“. Keine 3 Kilometer von unserem Haus entfernt, und ein ganz besonderer Schatz.
„Ilvericher Altrheinschlinge“
Die Ilvericher Altrheinschlinge ist nicht allein eine besondere Landschaft, sondern tatsächlich die einzige vollständig geschlossene Altarmschlinge in unveränderter Geomorphologie am Niederrhein. Das klingt ein wenig technisch, aber es steht für eine einzigartige Flora und Fauna.
Die typischen Kopfweiden und Pappeln finden sich hier ebenso wie Sümpfe mit Schilfrohr und Feuchtwiesen. Nicht allein die unterschiedlichsten Pflanzen haben in dieser Auen- und Bruchwaldlandschaft ihr Zuhause, sondern auch zahlreiche Tiere.
Magische Flora und Fauna
Kamm-Molch, Wasserralle oder Dunkler Wiesenknopf – Ameisenbläuling. Nie gehört? Es sind bedrohte Tierarten, die in dieser Landschaft leben. Auch Kiebitze, Wiesenpieper, Braunkehlchen, Eisvögel und Zwergtaucher wohnen hier, um noch einmal ein paar andere Namen zu nennen. Als Brut-, Futter- und Rastplatz für viele Brut- und Zugvögel ist die Ilvericher Altrheinschlinge eine wichtige Verbindung zwischen den Vogelschutzgebieten Unterer Niederrhein im Norden und Schwalm-Nette-Platte im Westen. Das Naturschutzgebiet ist eingebettet in das große Landschaftsschutzgebiet Rheinaue. Und es gilt als eines der wertvollsten Naturschutzgebiete in der Region Niederrhein.
Zu Fuß und auf den gut ausgewiesenen Wegen lässt sich die grüne Landschaft ringsum Meerbusch behutsam erkunden. Nicht allein die Ilvericher Altrheinschlinge, sondern auch der Meererbusch (der gleich bei uns vor der Haustür liegt) oder etwa Nierster Spey. Wer mag, macht eine ganze Wanderung daraus, durch die Auen und Wälder ringsum oder den Deich entlang, oder genießt einfach einen kleinen Spaziergang. Und schließt die Runde mit einem entspannten Blick auf den Rhein.