Hilma af Klint und Wassily Kandinsky. K 20.„Same same. But different.“
25. März 2024Düsseldorfer Nacht der Museen. 27.04.2024. Ab 19.00 Uhr
24. April 2024Guck mal!
Eine umfangreiche Werkschau mit Arbeiten von Babette Hintz ist derzeit in unserem Haus: Abstraktionen und gänzlich freie Formen, ebenso wie surrealistisch anmutende Figurationen. Aber auch hyperrealistische Arbeiten sind dabei, klassische Stilleben, etwa mit Blumen oder einem großen weißen Kürbis. Und dann sind da auch noch ein paar Material-Collagen: Zarte Schmetterlinge aus gesammelten bunten Bonbon-Papierchen und feinem Draht für die Körper und Fühler. Die Künstlerin hat uns eine Auswahl mitgebracht, aus der sich auch die Entwicklung ihrer Kunst im Zeitverlauf ablesen lässt. Wie sich alles – so unterschiedlich es auf den ersten Blick auch sein mag – aufeinander bezieht und miteinander „verwandt“ ist.
Was alle Arbeiten eint: Sie sind allesamt fein und sorgfältig im Detail. Der Pinselstrich ist kaum zu sehen. Die Oberflächen wirken glatt und eben. Die Körperlichkeit der Darstellung entsteht allein aus den sorgfältig gesetzten Schatten und Lichtern, nicht aus der Farbe an sich. Alles wirkt ruhig und unaufgeregt. Harmonisch, was durch die Farben, die Babette Hintz präferiert, zusätzlich unterstützt wird. Oft sind es milchige Grau-, Blau- und Grüntöne, mit Beige. Ein wenig Schwarz für die Kontur.
Ganz typisch: „Freie schwebende Form.“
Das gezeigte Hochformat, das derzeit in unserem Frühstückszimmer hängt, ist auf jeden Fall „typisch Hintz“. Schon seit langem befasst die Künstlerin sich mit einer besonderen Werkreihe , die inzwischen auf zahllose Bilder in sehr unterschiedlichen Formaten angewachsen ist. Sie selbst spricht von „freien schwebenden Formen“, und lässt bewusst offen, was hier zu sehen ist. Beige kelchartige Formen, wohl mit einer Art dunklerem Dach oder Deckel und meist auch mit seitlichen Ein-oder Auslassungen in derselben Farbe. Diese Formen schweben stets an feinen Fäden. Die wiederum sind auf einer Art Fundament befestigt. Was das wohl ist? Tatsächlich sind die Assoziationen und Mutmaßungen der Betrachtenden höchst unterschiedlich. Die einen erinnert das Ganze an Mohnkapseln oder an die geheimnisvollen Welten, die erst durch das Mikroskop oder die Makrofotografie für uns sichtbar werden. Von Sporen oder Pilzen, etwa.
Es könnte aber auch eine mysteriöse Insel sein, ein phantastische Welt, irgendwo verankert auf einem felsigen Sockel und wohl mit grünem Gras bewachsen. Und diese Welt könnte durchaus bewohnt sein, vielleicht von mysteriösen kleinen Wesen. Die schwebenden Formen könnten ihre Behausungen zu sein, wenngleich die Bewohner gerade nicht zu sehen sind. Vielleicht haben sie sich zurückgezogen in ihren „Kelchen“ mit den dunklen Einlassungen. Die wiederum muten ein wenig wie Fenster an, oder vielmehr Fensterläden.
Ganz ruhig geht es zu in dieser geheimnisvollen Welt, fast windstill, sozusagen. Denn die Fäden sind nicht straff gespannt, sondern hängen ein wenig locker. Alles ist im Gleichgewicht und hält auch die felsige Platte auf dem schmalen Sockel.
Was ist denn das?
Abschließend lässt sich diese Frage sicher nicht klären. Aber das muss auch nicht sein, ganz im Gegenteil. Was uns freut: Die Kunst von Babette Hintz regt die Phantasie an. Und Menschen, die einander vordem gar nicht kannten, kommen über die „freien schwebenden Formen“ von Babette Hintz miteinander ins Gespräch. Etwa beim Frühstück, ganz entspannt bei einer Tasse Kaffee oder Tee.
Noch bis zum 23. April ist die Werkschau „Guck mal“ von Babette Hintz bei uns zu sehen. Dann steht der nächste Kunstwechsel an. Und Helmut Berka zieht mit seinen Arbeiten bei uns ein. Das wird wieder ganz anders und verwandelt unser Haus auf’s Neue. Wie bislang jede gute Ausstellung. Wir sind gespannt und freuen uns.