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2. Mai 2023Etel Adnan im K20
23. Mai 2023Bühne frei!
Das Shakespeare Festival Neuss im eigens dafür gebauten Nachbau des legendären Globe Theaters findet wieder statt, ohne jegliche Einschränkung. Von Mitte Mai bis fast Mitte Juni zeigen neunzehn Ensembles, von hier und aus aller Welt, wie spannend, unterhaltsam, lehrreich und aktuell Shakespeares Werke immer noch sind. Tatsächlich gehört der Dramatiker zum literarischen „Weltkulturerbe“, und er ist ein unverzichtbarer Teil unserer gemeinsamen kulturellen Erinnerung für Geschichten: Unbedingt sehens- und lesenswert. Für jeden und jede ist etwas dabei. Denn Shakespeare ist vielschichtig und komplex. Und er erzählt großartige Geschichten: Von Liebe und Tod, von Macht, Gier und Eifersucht. Von Träumen und Sehnsüchten. Und von den verwirrenden Verwicklungen, die das Mensch-Sein so mit sich bringen kann. Oder eine Welt, die auseinanderbricht. Die Ereignisse und Figuren, die Shakespeare sich vor mehr als 400 Jahren ausgedacht hat, lassen sich dabei durchaus auch auf unser Hier und Heute übertragen.
„Sein oder Nichtsein“
Vermutlich haben auch Sie dieses Zitat schon einmal verwendet. Mindestens. William Shakespeares berühmte Worte aus seinem Meisterwerk „Hamlet“ sind auch noch Jahrhunderte später so lebendig und aktuell wie sein Werk selbst. Und sein „Hamlet“ wird immer noch gern auf die Bühne gebracht, ebenso wie der „Sommernachtstraum“ oder „Macbeth“. „Romeo und Julia“, „König Lear“ oder „Der Sturm“. Nicht nur im Globe Theatre und auf dem Shakespeare Festival Neuss. Denn William Shakespeare steht nach wie vor für ganz großes Theater, und sein Name ist eigentlich eine Art literarischer Weltmarke. Und sein Bekanntheitsgrad ist kaum zu überbieten: Wer „Shakespeare“ googelt, kommt auf über 350 Millionen Google Treffer. Vermutlich hat der eine oder die andere auch noch das eine oder andere gelbe Reclam-Heft aus der Schulzeit zuhause, mit Unterstreichungen und Anmerkungen, oder manchem „Eselsohr“.
Shakespeare Festival Neuss: Altbewährtes und ganz Neues
Und wer nun denkt: „Alles schon gesehen.“, der wird auf dem Shakespeare Festival Neuss eines Besseren belehrt. Denn das Programm ist von jeder konventionellen (Schul-)aufführung ganz weit entfernt. Althergebracht ist hier nichts, sondern die Weltliteratur kommt sehr modern, teils gar zeitgeistig, auf die Bühne. Verhandelt werden nicht allein die „ewigen“ Themen und Motive, sondern auch Diversität und Genderzugehörigkeit, wie etwa in „Everybody wants to be Puck“, in der Choreografie von Teresa Tschernig. „Two Heads and a Hand“, inszeniert von der libanesischen Zoudak Theatre Company“, erforscht die politischen Dimensionen der Shakespearschen Könige und Feldherrn mit Bezug auf unsere heutige politische Wirklichkeit.
Das Programm des Shakespeare Festival Neuss reicht von der „klassischen“ Aufführung, über Performance und „Text-Collage“, bis hin zu Musik und Autorenlesung. Zu erleben gibt es gute Geschichten: Bunt und schillernd, grausam und düster, heiter und zart, auf jeden Fall kurzweilig. Begleitet wird das Programm des Shakespeare Festival Neuss von Workshops und moderierten Diskussionen, ebenso wie Einführungen zu den jeweiligen Aufführungen.
Shakespeare Festival Neuss: „Binge watching“. Ganz analog
Was bei Netflix geht, das lässt sich auch in Neuss tun. Wem ein Theaterabend nicht ausreicht, kann beim Shakespeare Festival Neuss aus dem Vollen schöpfen: Beim „Theatre Binge Watching“ lassen sich zwei kürzere Veranstaltungsformate gleich hintereinander erleben. Und selbstverständlich gibt es, passend dazu, auch Kombinationen.
Mit seinem vielfältigen Angebot hat das Shakespeare Festival dabei im Rheinland durchaus Tradition. Seit 1991, und damit seit über dreißig Jahren, kann das Publikum unweit der Neusser Rennbahn tief eintauchen in die Welten des Dichters. Selbstverständlich ist auch ein Neusser Heimspiel dabei: Mit dem Rheinischen Landestheater kommt „Hamlet“ auf die Bretter. Das Schauspiel Wuppertal ist mit dem „Sommernachtstraum“ zu Gast. Und vertraute „alte Bekannte“ wie die britischen „HandleBards“ treten mit „Much Ado about Nothing“ und „A Midsummer Night’s Dream“ an. Die „bremer shakespeare company“ bringt „Mass für Mass“ mit, ebenso wie die „Komödie der Irrungen“. Mehrheitlich stehen tatsächlich echte Menschen auf der Bühne, mit „Hamlet On the Road“ spielen die Schauspieler und Schauspielerinnen gemeinsam mit Puppen. Und den „Sturm“ gibt es auch als Papiertheater.
Die Aufführungen auf dem Shakespeare Festival Neuss sind auf Deutsch oder Englisch, aber auch auf Türkisch und Arabisch, oder Tschechisch. Und weil das Spiel auch die Sprache braucht, helfen dann jeweils deutsche Unter- beziehungsweise Übertitel.