Altbier. „U“ wie „Uerige“. Und andere Brauhäuser. Ausflugstipp Nr. 21.
6. Februar 2024Shakespeare Festival Neuss. Das volle Programm.
14. März 2024Kunstpalast. Frische Farbe!
Die Neueröffnung des Kunstpalast nach jahrelanger Sanierung ist noch gar nicht so lange her. Erst im November war es dann so weit. Die Ausstellungsmacherinnen und Ausstellungsmacher konnten tatsächlich aus dem Vollen schöpfen: Kunst vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Der gesamte Bestand umfasst etwa 130.000 Objekte. Etwa 800 davon präsentieren sich nun den kunstsinnigen Besucherinnen und Besuchern. Manches war seit Jahren eben nicht zu sehen, und anderes ist jetzt erst einmal ins Archiv verschwunden, um Platz für Neues zu machen.
Selbstverständlich wird der „übliche“ Kunstkanon abgedeckt. Gezeigt werden Meisterwerke von Rubens bis Gerhard Richter, und auch die klassische Moderne mit beeindruckenden Bildern von Ludwig Kirchner, August Macke, Lyonel Feininger, Franz Marc oder Otto Dix und Max Beckmann. Um nur ein paar Namen zu nennen.
Kunstpalast. Neue Nachbarn!
Alles ist neu in den Hallen des altehrwürdigen Kunstpalastes. In den insgesamt 49 Räumen kommen die „alten“ Kunstschätze nicht nur ganz neu zur Geltung, sondern auch in unerwartet neue Nachbarschaften. Dem verantwortlichen Hängungsteam um Direktor Felix Krämer gehr es dabei weniger um die Chronologie als um – teils überraschende -Bezüge. Objekte aus den unterschiedlichsten Zeiten und Räumen lassen sich durchaus miteinander verknüpfen. Da stehen etwa mittelalterliche Madonnen neben einer ebenso alten Buddha-Figur. Oder die riesenhafte „Himmelfahrt Mariae“ von Peter Paul Rubens von 1616 hängt neben einer Art von riesigem „Teppich“ aus Kronkorken des Ghanaers El Anatsui von 2003.
Kunst gucken als sinnliches Erlebnis!
Der Kunstpalast will keine akademische Präsentation, sondern den Menschen die Kunst unmittelbar erlebbar machen. Selbst für die kleinen Erklärtafeln neben den Werken gilt: Weniger ist mehr. Als erstes kommt der Titel der Arbeit, und dann erst der Name des Kunstschaffenden. Und alle Texte sind gleich lang. Egal, ob es sich um ein barockes Meisterwerk oder das Design der Aldi-Tüte handelt, für die der Designer Günther Fruhtrunk verantwortlich ist. Und nicht zuletzt an dieser Stelle wird spätestens klar, dass die Kunst durchaus auch in unserem vertrauten Alltag ihren Platz hat. Eine epochale Einordnung über die sonst vertrauten „-ismen“ – wie etwa Expressionismus oder Impressionismus – findet übrigens gar nicht erst statt.
Denn Kunst erleben geht als erstes über die Augen, und eben nicht über die Lektüre von sperrigen kunsttheoretischen Abhandlungen. Die Kunst präsentiert sich im Kunstpalast als ein sinnliches Vergnügen, als ein vergnüglicher Spaziergang mit überraschenden Einsichten und Ausblicken. Und damit das auch so bleibt, auch für das „geübte“ Kunstpalast-Stammpublikum, soll sich die Hängung in der Sammlung nach einer gewissen Zeit auch wieder ändern. Damit wird es dann auch nicht langweilig. Viel Spaß!