Ausflugstipp Nr. 15. „O“ wie Orangerie. Ein Ausflug nach Schloss Benrath
1. März 2023„Controlled Burn“. Einzelschau von Julian Charrière
13. März 2023Schnee. Mit dem Blick auf eine unversehens winterliche Landschaft haben sich meine Pläne geändert. Eigentlich war mir heute danach, einen Ausflugstipp für das anstehende Wochenende zu geben. Es geht dabei um Feuer und Flammen, und die Kräfte dunkler Materie. So viel sei schon einmal verraten. Und aufgeschoben meint: Nicht aufgehoben. Versprochen.
Allerdings lädt der heutige Blick nach draußen eher dazu ein, vielleicht zuhause zu bleiben. Zumindest in vier behaglich warmen Wänden, mit dem Blick nach draußen. Oder aber sich warm anzuziehen und nach draußen zu gehen, um die Magie einer ganz besonderen Welt zu genießen: Satter, schwerer Schnee, der – ganz allmählich und dabei unausweichlich – jedes Dach, jeden Ast und jeden Zweig, und alles andere auch, behutsam bedeckt. Sogar in den Strassen wird dann alles ein wenig stiller.
Wer jetzt zunächst ans Schnee schippen oder an das lästige Freikratzen von Windschutzscheiben denkt, oder an klamme Finger und Fahrradreifen, die ins Schlingern kommen….gerade diesen Menschen sei ein kleines Gedicht von Joachim Ringelnatz (1883 – 1934) zitiert. Es intoniert den Schnee mit nicht ganz so viel bedeutungsschwerem Pathos, sondern kommt vielmehr ganz schlicht daher. Vielleicht lassen Sie es sich einfach beim Lesen durch den Kopf gehen. Oder Sie lesen es sich selbst laut vor. Und freuen sich beim Zuhören an der winterlichen Szene.
Stille Winterstraße (Joachim Ringelnatz)
Es heben sich vernebelt braun
Die Berge aus dem klaren Weiß,
Und aus dem Weiß ragt braun ein Zaun,
Steht eine Stange wie ein Steiß.
Ein Rabe fliegt, so schwarz und scharf,
Wie ihn kein Maler malen darf,
Wenn er’s nicht etwas kann.
Ich stapfe einsam durch den Schnee.
Vielleicht steht links im Busch ein Reh
Und denkt: Dort geht ein Mann.