Jenny Kaya Schneider: Natur. Ölmalerei, Zeichnungen und Scratchings
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3. Juli 2021Da tut sich was: Neue Prospekte für Kultur-Veranstaltungen
Über lange Wochen und Monate war der Anblick bei uns im Kaminzimmer derselbe: Das Kunst und Kultur Programm war mehr als mager. Seit Herbst lagen die „alten“ Flyer bei uns auf der dunklen Kommode aus. Das Theaterprogramm für Mönchengladbach und Krefeld für die Winter-Saison. Die Kunst-Termine für Düsseldorf, Neuss und Mettmann. Nichts davon hatte während des Lockdown stattfinden können.
Vor einigen Tagen war er nach einer wirklich langen Zeit endlich wieder da: Der nette Mann, der sich bei uns um den Prospekt-Ständer mit den Ankündigungen kümmert, kam gleich mit einem dicken Paket vorbei. Er bringt uns regelmäßig die neuen Programmhefte für Kunst und Kultur in der Region, und alles, was unser Leben bunt und abwechslungsreich machen kann.
Kunst und Kultur: Bis nach Bonn und zurück
Es gibt nun bei uns die neuen Termine für das Theaterprogramm, für Museumsausstellungen und Konzerte. Denn es kommt wieder etwas auf die Bühnen in der Region. Mit Publikum sogar, und nicht nur virtuell oder als Live-Stream vor leeren Rängen. Noch ist die Programm-Auswahl ein wenig verhalten und reduziert.
Und es finden sich in unserem Prospektständer auch die Ankündigungen für Bundeskunsthalle und das Beethovenfest. Es geht um „DRESS CODE. Das Spiel mit der Mode“, eine Ausstellung, die noch bis Mitte September in Bonn zu sehen ist. Zum anderen um ein Musik-Programm, das die Werke von Ludwig van Beethoven zu Gehör bringt. Seine Kammermusik ebenso wie seine Symphonien und Konzerte.
Solche Flyer von „etwas weiter weg“ fanden sich bislang in unserem kleinen Prospektständer eher seltener. Denn bereits das lokale Kunst- und Kultur-Angebot vor Ort ist eigentlich riesig und bietet unendlich viel Auswahl. Das alles muss sich erst wieder finden und es gelten die jeweils aktuellen Einschränkungen und Empfehlungen. Aber es findet statt!
Und was gibt’s Neues vor Ort?
In diesem Jahr natürlich ganz viel Beuys. So hat zum Beispiel das Düsseldorfer K20 den Künstler, der in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiern würde, mit „kosmopolitischen Übungen“ im Angebot. Es geht um seinen universalistischen Anspruch „Jeder Mensch ist ein Künstler“. Und um die Art und Weise, wie Beuys heute, von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern reflektiert wird. Wie das aussehen kann? Das zeigen nicht allein ganz klassisch Kunstschaffende, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter aus anderen gesellschaftlichen Disziplinen. Und ein Rahmenprogramm dazu gibt’s natürlich auch. Bis Mitte August gibt’s dazu im K20 wohl viel zu sehen.
Kunst und Kultur aus dem Vollen
Der Überschau-Flyer „d:Art 05-08/21“ wartet wie Immer mit einer Rundum-Schlag auf. Gespannt bin ich persönlich auf die Ausstellung „Barock modern“, die ab Ende August bis Oktober im Düsseldorfer Kunstpalast zu sehen sein wird. Es geht um die „Spuren des Barocks in der Kunst nach 1950“. So heißt es im etwas sperrigen Titel. Barock- das ist zwar schon einige Jahrhunderte her, aber der typisch „barocke Überschwang“ hat sicher nach wie vor seinen Platz. Auch in der ganz neuen Kunst von heute mit all ihrer stilistischen Pluralität. Das Übermütige, Überbordende, Verspielte und ein universalistischer Kunstbegriff, der die Grenzen zwischen den einzelnen Kunstgattungen ineinander überfließen lässt, ist einfach viel zu verlockend, um in irgendeiner Schublade der Kunstgeschichte zu verschwinden.
Auch einen zweiten Blick wert: Alicja Kwade
Und noch bis zum 08.August In der Langen Foundation eine Ausstellung, die auf jeden Fall auch einen zweiten Besuch lohnt. Für mich, zumindest. Die Berliner Bildhauerin Alicja Kwade ist mit einer großen Monoschau auf der Insel Hombroich, bei Neuss. „Kausalkonsequenz“. In einem der entspanntesten Museen, das ich kenne: Mit hochspannenden Räumen, die selbst und ganz für sich Kunstwerke sind. Ganz ohne kunsthistorische Erklärungen und museumspädagogische Unterweisungen. Aber dafür mit ganz viel Natur, natürlichem Licht und einem Parkgelände, das so behutsam gehegt und gepflegt wird, dass man den sorgsamen Gärtner in all der Wildnis gar nicht merkt.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer. Mit Kunst und Kultur, und endlich wieder ein bisschen Leichtigkeit.