Kunst fast ohne Betrachter. Wenn die Party einfach nicht stattfinden kann

Alles auf Anfang

Kunst fast ohne Betrachter. „Binn in Meerbusch“. So sollte Hans Binns Ausstellung bei uns im Hotel Villa Meererbusch heißen. Geplant war eine umfangreiche Ausstellung mit vielen ganz neuen Arbeiten aus 2020. Mit einer Vernissage am 22. November, als ein kleines Highlight im grau-nassen November. Passend und genau rechtzeitig für den Übergang in die Adventszeit.

Hans Binn hatte die Einladungskarten mit der Ankündigung schon drucken lassen, und bereits vor Wochen zu uns geschickt. Der Künstler, der seit über dreissig Jahren in Frankreich lebt, hat immer noch viele Bindungen und Kontakte nach Düsseldorf und ins Rheinland. Er ist regelmäßig hier und hat sich sehr auf dieses „Heimspiel“ gefreut. Genauso wie wir.

Kurzum, alles war vorbereitet und wir alle waren im Zeitplan. Und voller Vorfreude auf viele neue Bilder und eine schöne Ausstellung. Eigentlich perfekt. Und dann….hat der aktuelle Corona Lockdown noch einmal härter zugeschlagen. Der Künstler und seine Bilder für die Ausstellung sitzen in der Bretagne fest. Und an eine Vernissage ist natürlich überhaupt nicht zu denken. Also, alles Makulatur? Kunst fast ohne Betrachter? Alles auf Anfang? Keine Bilder, keine Ausstellung?

Die „glückliche Wendung“

Die „glückliche Wendung“ ist beim Erzählen von Geschichten ein ganz beliebtes Stilmittel. Und ein wunderbarer Kunstgriff, wenn die Handlung so ganz und gar verfahren und aussichtslos scheint. Vorabend Serien und Block Buster Filme leben davon. Und bei uns? Viele Telefonate, lange Gespräche. Und irgendwann war uns allen dann klar, Hans Binn würde in nächster Zeit erst einmal nicht zu uns kommen können. Und seine neuen Bilder auch nicht. Sowohl der Künstler als auch seine ganz „frische“ Kunst aus 2020 würden erst einmal in Frankreich festhängen.

Ganz anders als geplant

Aber dann hatte der Künstler eine wirklich gute Idee. „Damit Ihr überhaupt irgendetwas von mir zeigen könnt. Das ist doch das wichtigste“, meinte er. Und da hat er recht. Denn unser ständiges Projekt „KUNST IM HOTEL“ lebt davon, dass wir regelmäßig für einen neuen Anblick an unseren Wänden sorgen. Gleich zweimal im Jahr haben wir eine Künstlerin oder einen Künstler bei uns zu Gast, die unser Haus jeweils für ein halbes Jahr mit ihrer Kunst verwandelt. Inzwischen eine schöne Tradition, mit inzwischen 25 Künstlerinnen und Künstlern, deren Arbeiten schon bei uns waren. Diese Reihe wird sich auch jetzt fortsetzen. Ohne Lücke.Trotz Corona. Zwar jetzt erst einmal als Kunst fast ohne Betrachter. Aber wir freuen uns sehr. Und mehr….wird bald verraten!