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7. Oktober 2024
Laura Flöter: Plastische Malerei. NRW Landtag. 07. – 30.01.2025
10. Januar 2025Gerhard Richter, Verborgene Schätze
„Verborgene Schätze“ heißt die aktuelle Gerhard Richter Schau im Düsseldorfer Kunstpalast. Gezeigt werden, und das ist das Besondere daran, Werke aus rheinischen Sammlungen. Eine Vielzahl dieser Arbeiten ist erstmalig an einem öffentlichen Ort zu sehen. Sie sind ansonsten in privaten Wohnzimmern zu Hause, und damit Teil einer sehr persönlichen Umgebung. Oder aber sie sind im Bestand von Firmensammlungen, und sie hängen dort in Chefetagen, Konferenzsälen oder Foyers. Damit sind sie zwar nicht wörtlich „im Verborgenen“, aber doch dem öffentlichen Blick weitestgehend entzogen.
Gerhard Richter: Fülle und Vielfalt
Die Schau im Düsseldorfer Kunstpalast zeigt eine beeindruckende Auswahl von Arbeiten aus den unterschiedlichen Schaffensphasen des Künstlers. Zu sehen sind mehr als 120 Werke von den frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Vieles ist sehr vertraut: Etwa Gerhard Richters großformatige Malerei auf Basis von schwarz-weißen Fotografien, seine grauen Bilder, Landschaftsmalerei und Abstraktionen. Aquarelle und Zeichnungen, aber auch Skulpturen. Sogar der einzige von ihm erstellte Künstlerfilm ist dabei.
Dennoch: eine „Retrospektive“ im engeren Sinne ist die Ausstellung nicht, sondern vielmehr eine Schau, die erahnen lässt, wie engagiert und bedeutsam die rheinische private Sammlerinnen- und Sammlerszene nach wie vor ist.
Aus dem Wohnzimmer ins Museum
Die Düsseldorfer Schau ist sicher einen Besuch wert, auch wenn die „kuratorische Klammer“ eher geografisch, nämlich im Sinne von „rheinische Sammlungen“, definiert ist, und weniger über Werkszusammenhänge. Gerhard Richter gilt fraglos als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler der Welt, und es ist schon länger her, dass eine Werkschau in diesem großen Umfang irgendwo zu sehen war. Die präsentierte Auswahl macht einfach Spaß, zumal gerade private Sammlungen sich kaum öffentlich zeigen. Überdies ergeben sich neue, interessante „Bildnachbarschaften“. Vermutlich erleben auch die eigentlichen Besitzerinnen und Besitzer die Arbeiten in einem neuen Kontext. Und der vertraute Blick verändert sich mit der Bildumgebung. Denn die museale Präsentation hat doch einen anderen Charakter als das heimische Wohnzimmer. Und für die Provenienz-, beziehungsweise Ausstellungsgeschichte eines Werkes ist so eine Museumsschau sicher auch nicht von Nachteil. Falls dann doch – bei aller Liebe und Wertschätzung – mal etwas in den Kunstmarkt oder eine Auktion gegeben werden sollte…
Gerhard Richter, „Verborgene Schätze“. Kunstpalast Düsseldorf. 05.09.2024 – 02.02.2025