Hühner „auf der Sonnenseite“ des Lebens
27. September 2019Utopie und Untergang. Kunst in der DDR. Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf Bis 05.01. 2020
25. November 2019Noch mehr Kunst?
An Kunst mangelt es dem Rheinland sicher nicht. Köln und Düsseldorf haben hier so einiges zu bieten. Von „richtig alt“ bis „hochmodern“ ist alles dabei. In exzellenter Qualität. Mit hochkarätigen Museen, umfangreichen Sammlungen und starken Ausstellungen, einer Vielzahl an Galerien und noch viel mehr Künstlerinnen und Künstlern, nicht zu vergessen einer höchst renommierten Kunstakademie lässt sich der persönliche Kunstkalender gut füllen. Messen, allen voran die mächtige Art Cologne im Frühjahr, setzen quasi „noch eins drauf“. Ein wuchtiges Programm. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Vor drei Jahren ist mit der Art Düsseldorf noch eine Messe hinzugekommen. Nach einem etwas holprigen Start als Nachfolger der zum Ende hin arg „in die Jahre gekommenen“ Kölner Art Fair, hat sich die Art Düsseldorf inzwischen als ein durchaus interessanter Herbst Termin etabliert. Und er geht jetzt in die dritte Runde.
Art Düsseldorf. Wer ist da
Mit einem kompakten Programm an internationaler Kunst, mit renommierten großen Namen und „alteingesessenen“ Galerien, ebenso wie mit Newcomern, präsentiert sich die Art Düsseldorf. Im Fokus steht zeitgenössische Kunst. Große Namen finden sich hier ebenso wie „neue“ Künstler, die erstmalig auf einer solchen Messeplattform präsentiert werden. Auch von neuen Galerien, die nach 2008 entstanden sind, dem Jahr der Lehman Brothers Pleite. Die Pleite der Investment Bank Lehman Brothers hatte auch den internationalen Kunstmarkt ins Wanken gebracht. Vor allem der höchst spekulative zeitgenössische Markt war eingebrochen. Und auch zahllose Galerien standen plötzlich vor dem Ruin.
Den Veranstaltern ist wichtig, mit reduzierten Standmieten eben gerade diese „Neuen“ zu unterstützen, die nach diesem großen Crash gegründet worden sind. Die Abteilung dieser „neuen“ Galerien heißt übrigens inzwischen nicht mehr „Post Lehman“, sondern „Next Generation – rsvp“. Und dieser neue, auf die Zukunft ausgerichtete Titel entspricht dem Konzept deutlich besser als das Etikett „Post Lehman“, das an die Düsternis der Lehman Pleite erinnert. Lucas Hirsch, TALION GALLERY, SPERLING, DREI, Galerie Tobias Nahring, Carbon 12, Weiss Berlin, SVETLANA GALLERY, Damien & The Love Guru sowie Lars Kristian Bode sind diese „Neuen“ in diesem Jahr. Teils brandneu, teils bereits im letzten Jahr dabei.
Art Düsseldorf. Warum Sie hingehen sollten
Gezeigt wird auf der Art Düsseldorf eine Mischung aus regionalen und europäischen Positionen. Darüber hinaus wird es mit etwa 10% Ausstellern aus USA und Asien international. Es gibt also viel zu gucken und viel zu entdecken. An die hundert Aussteller präsentieren sich kompakt in den Boehler Hallen, einem ehemaligen Stahlwerk. Kunst in einem reizvollen Industrie Ambiente also. Und das sogar mit Tageslicht, was nicht nur erprobte Messegängerinnen und -gänger sicherlich zu schätzen wissen. Die Messe ist ein ideales Ausflugsziel zum Wochenende. Für alle, die neugierig sind auf neue Kunst. Eine Art Schaufenster Bummel durch die aktuelle Kunst Landschaft. Das Budget spannt sich von „unbezahlbar“ bis zu „Könnte man eventuell doch mal drüber nachdenken“. Und Gucken kann man ja auf jeden Fall. Ganz analog, wenn man will. Ohne Instagram, wenn man will. Überschaubar, mit einer Vielzahl an Eindrücken, guten Gesprächen und kompetenten Ausstellern. Eine ganze Bandbreite an unterschiedlichen Positionen, zu Fuß.
Wir freuen uns bereits im zweiten Jahr über den Besuch einer Gruppe von kunstsinnigen Sammlern aus Belgien, die mit der Art Düsseldorf den Herbstausflug ins Rheinland in ihren Kunst Kalender aufgenommen haben. Übrigens in Verbindung mit einem Besuch der einzigartigen Museumsinsel Hombroich. Und die tatsächlich ganz bequem von uns aus in die Kunst reisen. In Turnschuhen, für einen entspannten Messerbummel. Mit der Straßenbahn U76, zwei Stationen, keine 5 Minuten von Tür zu Tür.